Übertragung von Ratssitzungen ins Internet — vielleicht auch bald in Radevormwald!

Auf Anfrage der SPD kommt ein lang diskutiertes und von der UWG lange gefordertes Thema wieder einmal auf der Tagesordnung.

Es geht um die Übertragung von Ratssitzung über das Internet.

Das würde, auch gerade in Zeiten einer weltweiten Pandemie, die Beteiligung von Bürgern an der kommunalen Politik wesentlich vereinfachen.

Dazu hatte die Verwaltung in der letzten Sitzung des Hauptausschusses eine ausführliche Betrachtung zu der Möglichkeit des Audio- und Videostreaming erstellt. Diese Auführungen lagen leider im Rat nicht vor. 

Die rechtliche Situation ist so das jedes Ratsmitglied einer Veröffentlichung als Video- oder Audiostream zustimmen muss. Das kann durch eine Änderung der Geschäftsordnung global festgelegt werden. Dabei muss auch die Zustimmung aller Ratsmitglieder vorliegen. Auch entstehen noch Kosten die genau beziffert werden müssen.

Die UWG ist der Auffassung das die jetzt schon vorhandenen Audioaufzeichnungen ins Internet gestellt werden können.    

Die Verwaltung hat zugesagt das die Änderung der Geschäftsordnung für die nächste Ratssitzung vorbereitet wird. Die Veröffentlichung der Audioaufzeichnung könnte dann zeitnahe erfolgen. Ob dann noch eine weitere Videoübertragung stattfinden soll wird die Zeit zeigen.

RUA stellt Antrag das die Verwaltung ordentlich arbeiten soll!!

In der heutigen Ratssitzung hat die RUA Fraktion einen Antrag mit folgenden Wortlaut gestellt:

Der Rat der Stadt Radevormwald möge beschließen, das die Verwaltung frühzeitig alle notwendigen Maßnahmen einleitet, um einen vollen Schulbetrieb, besonders nach den Sommerferien, zu gewährleiten.

Hierzu ist zu sagen das dieser Beschlußantrag völlig unnötig ist weil die Verwaltung gesetzlich verpflichtet ist alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung des Schulbetriebs einzuleiten. Das ist die normale Aufgabe des Schulträgers. 

Weiterhin ist die Situation so dynamisch wie die heutigen Schulschließungen in Gütersloh und Warendorf zeigen. Ob nach den Sommerferien überhaupt ein voller Schulbetrieb möglich sein wird kann auch nur die Zeit zeigen. 

In der Antragsbegründung wurden im Antrag von RUA dann noch etliche Fragen gestellt die von der Stadtverwaltung ausführlich beantwortet wurden. Ebenso wurden Fragen von Dr. Michalidis und der AL Fraktion beantwortet. Diese Antworten werden von der Verwaltung dem Protokoll der Sitzung beigefügt. Sobald das Protokoll verfügbar ist werden wir das hier veröffentlichen.

Die Abstimmung dazu hat, auch auf Hinweis der UWG Fraktion, nicht stattgefunden weil “Selbstverständlichkeiten” nicht beschlossen werden müssen.

Wir haben vorgeschlagen und damit auch das Angebot vom Bürgermeister gerne angenommen einen zusätzlichen Schulausschuss bei Bedarf zu dem Thema einzuberufen.  

Never ending story — Karthausen

Die Verwaltung berichtet heute im Ausschuss für Stadtentwicklung über den aktuellen Stand zur Vermarktung des Baugebiets Karthausen.

Wie die Vorlage im Ausschuss schon darstellt, gibt es erhebliche Probleme bei der Erstellung des Bebauungsplans. Ohne einen Bebauungsplan ist ein Verkauf der Baugrundstücke nicht sinnvoll möglich. SPD / GRÜNE hatten in der Vergangenheit noch versucht alternative Bebauungen zu initiieren. Das hätte die Erstellung des Bebauungsplans noch weiter verzögert. Nur durch einen gemeinsamen Antrag von CDU und UWG im Februar dieses Jahres konnte endlich ein klarer Beschluss für eine Bebauungsvariante (städtebauliches Konzept) getroffen werden. 

Im Ausschuss berichtet die Verwaltung das noch weitere Untersuchungen stattfinden müssen. Es wurde von archäologische Funden (steinzeitliche und Funde aus dem II. Weltkrieg) berichtet. Diese Untersuchungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Dazu müssen noch externe Dienstleister gesucht und beauftragt werden.

Ebenso sind noch Lärmgutachten (schalltechnische Untersuchung) notwendig. Die Ergebnisse werden in den nächsten Wochen erwartet. Je nach Ergebnis müssen noch Maßnahmen (Schallschutzmauer, etc.) umgesetzt werden.

Die Vermarktung und damit die Bebauung wird sich daher noch verzögern. Optimistische Schätzungen der Verwaltung hoffen das im Herbst 2020 ein weiterer Entwurf des Flächennutzungsplan vorgestellt werden kann. Danach kann erst die Erstellung des Bebauungsplans erfolgen.  

Damit sind die Ziele (schnelle Vermarktung, Baugrundstücke für junge Familien, dringend benötigte Einnahmen für den Haushalt), die sich Verwaltung und Bürgermeister gesetzt haben, weiterhin nicht realisierbar. 

Zur Erinnerung:

Das Baugebiet wurde Ende 2017 durch die Verwaltung gekauft. Dieser Kauf war zwar rechtlich einwandfrei, aber in der Politik sehr umstritten weil der Bürgermeister das Gelände, in Ausnutzung einer Regelung in der Geschäftsordnung, ohne Beteiligung der Politik gekauft hat. Die Planungen der Verwaltung zielten auf eine schnelle Vermarktung hin. Leider gab es in der Zwischenzeit viele Hindernisse mit dem Ergebnis das weder eine Vermarktung noch eine Bebauung bis heute möglich war.

Die UWG hat sich zum Baugebiet Karthausen eindeutig positioniert.

Wir sind für eine Ausweisung von weiteren Wohngebieten unter der Beachtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Bebauung muss immer ökologisch vertretbar sein. Weiterhin müssen die aktuellen energetischen Entwicklungen (Solarthermie, Photovoltaik, Elektromobilität, etc.) berücksichtigt werden.

Allerdings halten wir die Fläche in Karthausen als “Wohngebiet am äußersten Ende der Stadt” weiterhin für nicht geeignet. Hier betreibt die Verwaltung eine Strategie die einer ganzheitlichen Stadtentwicklung nicht zuträglich ist. 

Verwaltung stellt “Ansiedlungsverhinderungskonzept” (Einzelhandelkonzept) vor.

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung wurde vom Büro Junker&Kruse die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts vorgestellt. 

Kurz gesagt soll dieses Konzept die Ansiedlung von Einzelhandel in der Stadt Radevormwald räumlich steuern. Räumlich steuern bedeutet, das sich nur gewisse Produkte (nach Sortimentsliste) an genau definierte Standorten angeboten werden kann.

Als Ergebnis dieses Einzelhandelskonzepts könnten sich z.B. ALDI oder auch REWE (Kaufpark) aktuell nicht mehr ansiedeln. Geschützt werden diese Standorte nur durch das Gewohnheitsrecht.

Die UWG hatte in der Vergangenheit per Antrag gefordert das das Einzelhandelskonzept so gelockert wird das auch an den “zentrenfernen” Standorten (z.B. Bergerhof, Karthausen, Wupperorte) eine gute Versorgung sichergestellt wird. Das ist die Fortführung guter UWG Politik zu der Ansiedlung von Einzelhandel in Radevormwald. Wir hatten in der Vergangenheit den Nahversorgungsstandort Bergerhof, gegen Verwaltung und anderer Parteien, gefördert und vorangetrieben. Ebenso setzen wir uns für die Nahversorgung in den Wupperorten weiterhin aktiv ein.

Leider hat die Verwaltung und auch das Beratungsunternehmen nicht erkannt das eine solche Lockerung gefordert war.

Grundsätzlich halten wir Einschränkungen des Einzelhandels in Bezug auf die Ansiedlung in unserer Stadt für völlig verfehlt. Die Praxis zeigt das der Einzelhandel genau weiß wo eine Ansiedlung sinnvoll und tragfähig ist. Deswegen plädiert die UWG für eine Öffnung der gesetzlichen Vorschriften damit eine Ansiedlung flexibel möglich wird.

Glücklicherweise hat der Ausschuss entschieden keinen Beschluss an diesem Tag  zu fassen. Die UWG und SPD beantragten die Beratung in den Herbst zu verschieben. Dem wurde dann mehrheitlich stattgegeben. 

Wir sind froh das viele politische Fraktionen jetzt die Lage erkannt haben und freuen uns auf die weiteren, bestimmt auch kontroversen, Diskussionen. 

Ziel wird für uns weiterhin sein, eine größtmögliche Flexibilität bei der Ansiedlung von Einzelhandel zu ermöglichen.

Wir werden in einem weiteren Beitrag die Auswirkungen des Einzelhandelskonzepts detailliert darstellen.

Presseerklärung der UWG Fraktion zu aktuellen Themen in Radevormwald

Zur Zeit bewegt sich viel in Radevormwald. Die UWG Fraktion bezieht deshalb mit einer Presseerklärung Position zu den aktuellen Themen in unserer Heimatstadt. Wir werden in weiteren Beiträgen unsere Position dazu noch detailliert darstellen.

Bauen und Wohnen (speziell zum Wohngebiet in Karthausen):

Die UWG befürwortet die Variante 2b des Büro Loth für Karthausen. Wir begrüßen daher die Entscheidung des Stadtrats am 18.2.2020 diese Variante auch schnell um zu setzen.

Dieses Konzept dient nicht nur dem Bau von Einfamilienhäusern, sondern bietet viele Möglichkeiten des Wohnens und Zusammenlebens. Wir werden unsere Vorstellungen über modernes, bezahlbares Leben sehr detailliert in den Bebauungsplan einbringen und dabei die Themen Energieeffizienz und naturbelassenes Umfeld hohen Wert beimessen. 
Gleichzeitig werden wir aktiv an Lösungen arbeiten, die vorhandenen Gebäude in der Innenstadt zu modernisieren, um bezahlbaren und für alle Altersgruppen angemessenen Wohnraum zu behalten. 15 % Leerstand in zum Teil heruntergekommenen Wohnanlagen sind nicht hinnehmbar.

Entwicklung der Schullandschaft:

Die Situation an der Lindenbaumschule befindet sich nach Meinung der UWG in einem nicht mehr hinnehmbaren Zustand. Das Betreuungsangebot der OGATA in den Containern auf dem ehemaligen Lehrerparkplatz dauert schon viel zu lange an. Die schulpflichtigen Kinder verdienen es, den ersten Schritt ins Bildungs- und Berufsleben in einem bildungsförderlichen Umfeld zu erfahren. Die UWG fordert, das ganze „Machbarkeitsbrimbamborium“ zu beenden und in eine sofortige Planung eines Schulneubaus auf einem städtischen Grundstück ein zu steigen. Diese Maßnahme hat deutlich höhere Priorität, als ein Kreisverkehr oder gar Wülfing II.

Kreisverkehr West:

Dieses Teilprojekt des InHK II gehört zu den Aufgaben, die unnötig Personalressourcen und Finanzmittel innerhalb der Stadtverwaltung binden und wesentlich sinnvoller eingesetzt werden könnten. Der Eingriff in den Parc de Chateaubriant, die nicht nachweisbare Annahme einer Verbesserung der Verkehrssituation und die Einschränkungen für Anwohner und Geschäftsleute sprechen ebenfalls nicht für das Projekt. Die UWG fordert, die budgetierten Finanzmittel (Eigenanteil der ursprünglich Fördermaßnahme ca. 300.000 €) in eine Modernisierung der grundsätzlich bewährten Ampelanlage zu investieren.

Einzelhandelskonzept (“Ansiedlungsverhinderungskonzept”):

Zweifelsohne ist es erstrebenswert, die Innenstadt weiter zu beleben. Die Ansiedlung von Gewerbetreibenden in Radevormwald muss mit Augenmaß geschehen und nicht mit, am fernen Schreibtisch erdachten Verhinderungsmaßnahmen. Die bislang nicht realisierte Ansiedlung eines großen Fahrradhandels ist ein eklatantes Beispiel für die fehlerhaften Auswüchse unseres vorhandenen Konzeptes. Eine solche Gewerbeeinheit bedroht die vorhandenen Gewerbeeinheiten nicht im Geringsten.

Bürgermeisterwahl im September 2020:

Die Absicht von Bürgermeister Johannes Mans zur erneuten Kandidatur, vor dem Hintergrund angefangene Projekte zu Ende bringen zu wollen, klingt erst einmal gut. Dadurch das wir aber aus den vergangenen Haushaltsjahren Projekte in Millionenhöhe vor uns herschieben, erscheint uns diese Absicht sehr ambitioniert wenn nicht sogar unmöglich. Ein Bürgermeister muss die Fähigkeit haben, seine Verwaltungsmitarbeiter mit Aufgaben zu betreuen, die mit den vorhandenen Personalressourcen und Finanzmitteln erledigt werden können. Er muss aber auch den Mut haben, bereits angedachte Projekte zu priorisieren und bei Bedarf zu streichen (z. B. Kreisverkehr West), weil sie eben nicht erledigt werden können.

Letztlich hat die UWG eine Bitte an die Mitbewerber im kommenden Wahlkampf:

Auch für uns Politiker gilt es, zum Wohle der Stadt und unserer Mitbürger(innen) nicht Fronten aufzubauen wo sachliches Miteinander gefordert ist. Wir machen Politik für Radevormwald und nicht für Berlin oder Düsseldorf oder irgendein Parteiinteresse. Wenn es auf Landes- und Bundesebene Paradigmenwechsel gibt, sollte man erst einmal prüfen, ob die auch positive Folgen für unsere Stadt haben können. Wir müssen auch nicht auf jeden Förderzug aufspringen, der vordergründig Ansehen und Exklusivität verspricht. Teile von Wülfing 2.0 (z. B. Hostel & Parkhaus) im Rahmen der Regionale 2025 sind ein solches Beispiel.